Jahresbericht 2014/15
Jahresbericht 2014/2015
„Mir hei ä Verein“ – Ein bewegtes erstes Vereinsjahr von WaldkinderBern
Eine Idee nimmt Form an
„Wollt ihr nicht einen Waldkindergarten aufbauen?“
Diese Frage bekamen Daniela und Tom im Herbst 2014 immer wieder von Eltern der Waldspielgruppenkinder zu hören.
Einen Waldkindergarten oder gar eine Waldschule, das war schon seit längerem eine Vision von Daniela von Arx und Tom Egger, dem pädagogischen Leitungsteam der Waldspielgruppe WaldkinderBern. Aber liesse sich dies auch umsetzen? Und gäbe es genügend Interesse an einem solchen Angebot? Bräuchte es dafür nicht einen Trägerverein?
Mitte November 2014 traf sich eine Handvoll Interessierter um einen Trägerverein zu gründen und Ideen über einen möglichen Waldkindergarten auszutauschen und weiterzuspinnen. „Ein Verein, der ist ja schnell gegründet, dafür braucht es nur ein paar Statuten und Vorstandsmitglieder.“ So war unsere Vorstellung zu Beginn.
Daniela hatte bereits einige Informationen eingeholt. Die formellen Vorschriften der Erziehungsdirektion für die Anerkennung eines Kindergartens schienen problemlos erfüllbar und die zuständigen Personen bei der Erziehungsdirektion zeigten sich unterstützend. Aber würde es noch möglich sein, den Kindergarten bereits auf den Sommer 2015 zu starten?
Das würde bedeuten, alle erforderten Dokumente so rasch als möglich bei den zuständigen Behörden einzureichen. Denn solange wir keine Bewilligung hätten, wäre es auch nicht möglich Werbung zu machen, und ohne Werbung hätten wir keine Kinder und ohne Kinder auch keinen Kindergarten.
Ausserdem wollten wir den Verein gründen, damit der Waldkindergarten und die Waldspielgruppe breiter abgestützt wären. Am Ende des Abends hatten wir viele Ideen ausgetauscht, ein Verein war jedoch nicht gegründet.
Der Verein entsteht
Die Erarbeitung der Statuten wurde doch etwas zäher als gedacht, und erforderte die eine oder andere Nachtschicht. Es war eine wichtige Arbeit, die Statuten gründlich auszuformulieren, denn dadurch wurden wir uns über Sinn und Zweck des Vereins erst richtig klar.
Sollte der Verein den Waldkindergarten und die Waldspielgruppe betreiben oder einfach unterstützen? In welchem Verhältnis sollte die pädagogische Leitung zum Verein stehen?
Damit das Waldangebot nachhaltig abgestützt ist, entschieden wir uns dafür, dass der Verein als Trägerschaft den Waldkindergarten und die Waldspielgruppe betreibt.
Die pädagogische Leitung arbeitet vorerst in einem Auftragsverhältnis. Es ist jedoch unser längerfristiges Ziel, dass der Verein die pädagogische Leitung anstellen und einen angemessenen Lohn bezahlen kann.
Mit der Klärung dieser wichtigen Fragen nahmen die Statuten eine konkrete Form an.
So war es dann am 12.2.2015 so weit, der Verein WaldkinderBern wurde gegründet.
Als Vorstandsmitglieder konnten neben Daniela von Arx und Tom Egger (Pädagogische Leitung) auch Susanne Loosli Müller (Präsidentin), Fabienne Pieren (Kassier) und Samara Minder (Sekretariat) gewonnen werden.
Der Kindergarten entsteht
Da die Zeit drängte, mussten parallel zur Vereinsentstehung und der vereinsspezifischen Aufgaben diverse Aufgaben erledigt werden, um die Bewilligung für den Waldkindergarten zu erlangen.
Plötzlich wurden wir vor ein unerwartetes Hindernis gestellt:
Die Erziehungsdirektion forderte, dass ein beheizbarer Raum in unmittelbarer Nähe des Waldplatzes zur Verfügung stehen muss, der bei schlechter Witterung Schutz und Platz für alle Waldkinder bietet.
So entstand die Idee einen Bauwagen zu stellen. Dies wurde jedoch weder am Waldplatz im Bremgartenwald noch am Waldplatz im Reichenbachwald bewilligt.
Als Alternative erhielten wir von der Genossenschaft Via Felsenau die Zusicherung für die Nutzung des Gemeinschaftsraumes, falls das Wetter mal ganz schlecht sein sollte. Der Raum ist zwar nicht in unmittelbarer Nähe des Waldplatzes, aber eine andere Lösung hatten wir nicht.
Mitte April kamen die zuständigen Personen vom Schulinspektorat zu einer Besichtigung des Waldplatzes und des Raumes. Sie zeigten sich begeistert von den vielen Spiel- und Lernmöglichkeiten, die sich im Wald boten. Auch der Gemeinschaftsraum genügte gemäss ihren Kriterien als „Notraum“ und sie stellten in Aussicht, die Verfügung zu unseren Gunsten zu schreiben.
Für die definitive Bewilligung musste die Verfügung jedoch noch zur Unterschrift über diverse Schreibtische bis zum Erziehungsdirektor.
Anfang Mai 2015 kam dann die erhoffte Neuigkeit: Die Bewilligung für den Waldkindergarten lag im Briefkasten.
Wir freuten uns sehr über diese Neuigkeit. Ein wichtiger Meilenstein war erreicht.
Inzwischen hatten wir durch Mund zu Mund Werbung genügend Anmeldungen für den Kindergarten erhalten und somit war auch das zweite Hauptkriterium erfüllt, damit der Waldkinderindergarten auf Sommer 2015 starten konnte.
Der neue Waldplatz
Bis zum definitiven Start gab es aber noch einiges zu erledigen. Wir entschieden, den Waldplatz in den Reichenbachwald zu verlegen, weil dieser abwechslungsreicher ist und mehr Möglichkeiten bietet. Der Waldplatz war von Brennnesseln und Gestrüpp völlig überwachsen. So musste unter anderem der Platz zugänglich gemacht werden, ein Waldsofa gebaut, ein Wald-WC installiert, Schaukeln aufgehängt, eine Feuerstelle eingerichtet und eine Kiste als Materialdepot beschafft und in den Wald befördert werden.
Dank grosser Unterstützung von Waldkindereltern und Bekannten und dem unermüdlichen Einsatz der pädagogischen Leitung war der Platz gegen Ende der Sommerferien so weit parat.
Um uns den Transport vom Sammelplatz bis zum Waldplatz zu erleichtern, erhielten wir von einem Waldkinderelternpaar einen Leiterwagen gesponsert.
Dann war es soweit: Der Waldkindergarten und die Waldspielgruppe WaldkinderBern starteten in den ersten Waldtag.
Und weiter geht’s...
Während im Wald nun gespielt, geschaukelt, gesägt und geforscht wird, schauen wir auf ein bewegtes erstes Vereinsjahr zurück.
Wir sind sehr glücklich und zuweilen auch ein bisschen erstaunt, dass es in dieser kurzen Zeit gelungen ist, den Waldkindergarten WaldkinderBern ins Leben zu rufen. Dabei haben viele Menschen mitgewirkt und uns direkt oder indirekt unterstützt. Wir sind sehr dankbar dafür.
Nach wie vor sind wir überzeugt davon, dass es Angebote wie diese von WaldkinderBern braucht. Solange es in unserer Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit ist, müssen Orte geschaffen werden wo Kinder selbstbestimmt spielen und lernen dürfen, wo sie Beziehungen knüpfen können und angenommen werden wie sie sind. Orte wo sich Kinder bewegen und frei entfalten können. Diese Überzeugung gibt uns die Motivation uns für den Verein WaldkinderBern zu engagieren.
Im kommenden Jahr gilt es dem Verein und seinen Angeboten einen fruchtbaren Boden zu schaffen, so dass sie sich gut verwurzeln und wachsen können.
Wir danken euch für das Vertrauen und die Unterstützung.
Samara Minder für den Vorstand WaldkinderBern
Oktober 2015
„Mir hei ä Verein“ – Ein bewegtes erstes Vereinsjahr von WaldkinderBern
Eine Idee nimmt Form an
„Wollt ihr nicht einen Waldkindergarten aufbauen?“
Diese Frage bekamen Daniela und Tom im Herbst 2014 immer wieder von Eltern der Waldspielgruppenkinder zu hören.
Einen Waldkindergarten oder gar eine Waldschule, das war schon seit längerem eine Vision von Daniela von Arx und Tom Egger, dem pädagogischen Leitungsteam der Waldspielgruppe WaldkinderBern. Aber liesse sich dies auch umsetzen? Und gäbe es genügend Interesse an einem solchen Angebot? Bräuchte es dafür nicht einen Trägerverein?
Mitte November 2014 traf sich eine Handvoll Interessierter um einen Trägerverein zu gründen und Ideen über einen möglichen Waldkindergarten auszutauschen und weiterzuspinnen. „Ein Verein, der ist ja schnell gegründet, dafür braucht es nur ein paar Statuten und Vorstandsmitglieder.“ So war unsere Vorstellung zu Beginn.
Daniela hatte bereits einige Informationen eingeholt. Die formellen Vorschriften der Erziehungsdirektion für die Anerkennung eines Kindergartens schienen problemlos erfüllbar und die zuständigen Personen bei der Erziehungsdirektion zeigten sich unterstützend. Aber würde es noch möglich sein, den Kindergarten bereits auf den Sommer 2015 zu starten?
Das würde bedeuten, alle erforderten Dokumente so rasch als möglich bei den zuständigen Behörden einzureichen. Denn solange wir keine Bewilligung hätten, wäre es auch nicht möglich Werbung zu machen, und ohne Werbung hätten wir keine Kinder und ohne Kinder auch keinen Kindergarten.
Ausserdem wollten wir den Verein gründen, damit der Waldkindergarten und die Waldspielgruppe breiter abgestützt wären. Am Ende des Abends hatten wir viele Ideen ausgetauscht, ein Verein war jedoch nicht gegründet.
Der Verein entsteht
Die Erarbeitung der Statuten wurde doch etwas zäher als gedacht, und erforderte die eine oder andere Nachtschicht. Es war eine wichtige Arbeit, die Statuten gründlich auszuformulieren, denn dadurch wurden wir uns über Sinn und Zweck des Vereins erst richtig klar.
Sollte der Verein den Waldkindergarten und die Waldspielgruppe betreiben oder einfach unterstützen? In welchem Verhältnis sollte die pädagogische Leitung zum Verein stehen?
Damit das Waldangebot nachhaltig abgestützt ist, entschieden wir uns dafür, dass der Verein als Trägerschaft den Waldkindergarten und die Waldspielgruppe betreibt.
Die pädagogische Leitung arbeitet vorerst in einem Auftragsverhältnis. Es ist jedoch unser längerfristiges Ziel, dass der Verein die pädagogische Leitung anstellen und einen angemessenen Lohn bezahlen kann.
Mit der Klärung dieser wichtigen Fragen nahmen die Statuten eine konkrete Form an.
So war es dann am 12.2.2015 so weit, der Verein WaldkinderBern wurde gegründet.
Als Vorstandsmitglieder konnten neben Daniela von Arx und Tom Egger (Pädagogische Leitung) auch Susanne Loosli Müller (Präsidentin), Fabienne Pieren (Kassier) und Samara Minder (Sekretariat) gewonnen werden.
Der Kindergarten entsteht
Da die Zeit drängte, mussten parallel zur Vereinsentstehung und der vereinsspezifischen Aufgaben diverse Aufgaben erledigt werden, um die Bewilligung für den Waldkindergarten zu erlangen.
Plötzlich wurden wir vor ein unerwartetes Hindernis gestellt:
Die Erziehungsdirektion forderte, dass ein beheizbarer Raum in unmittelbarer Nähe des Waldplatzes zur Verfügung stehen muss, der bei schlechter Witterung Schutz und Platz für alle Waldkinder bietet.
So entstand die Idee einen Bauwagen zu stellen. Dies wurde jedoch weder am Waldplatz im Bremgartenwald noch am Waldplatz im Reichenbachwald bewilligt.
Als Alternative erhielten wir von der Genossenschaft Via Felsenau die Zusicherung für die Nutzung des Gemeinschaftsraumes, falls das Wetter mal ganz schlecht sein sollte. Der Raum ist zwar nicht in unmittelbarer Nähe des Waldplatzes, aber eine andere Lösung hatten wir nicht.
Mitte April kamen die zuständigen Personen vom Schulinspektorat zu einer Besichtigung des Waldplatzes und des Raumes. Sie zeigten sich begeistert von den vielen Spiel- und Lernmöglichkeiten, die sich im Wald boten. Auch der Gemeinschaftsraum genügte gemäss ihren Kriterien als „Notraum“ und sie stellten in Aussicht, die Verfügung zu unseren Gunsten zu schreiben.
Für die definitive Bewilligung musste die Verfügung jedoch noch zur Unterschrift über diverse Schreibtische bis zum Erziehungsdirektor.
Anfang Mai 2015 kam dann die erhoffte Neuigkeit: Die Bewilligung für den Waldkindergarten lag im Briefkasten.
Wir freuten uns sehr über diese Neuigkeit. Ein wichtiger Meilenstein war erreicht.
Inzwischen hatten wir durch Mund zu Mund Werbung genügend Anmeldungen für den Kindergarten erhalten und somit war auch das zweite Hauptkriterium erfüllt, damit der Waldkinderindergarten auf Sommer 2015 starten konnte.
Der neue Waldplatz
Bis zum definitiven Start gab es aber noch einiges zu erledigen. Wir entschieden, den Waldplatz in den Reichenbachwald zu verlegen, weil dieser abwechslungsreicher ist und mehr Möglichkeiten bietet. Der Waldplatz war von Brennnesseln und Gestrüpp völlig überwachsen. So musste unter anderem der Platz zugänglich gemacht werden, ein Waldsofa gebaut, ein Wald-WC installiert, Schaukeln aufgehängt, eine Feuerstelle eingerichtet und eine Kiste als Materialdepot beschafft und in den Wald befördert werden.
Dank grosser Unterstützung von Waldkindereltern und Bekannten und dem unermüdlichen Einsatz der pädagogischen Leitung war der Platz gegen Ende der Sommerferien so weit parat.
Um uns den Transport vom Sammelplatz bis zum Waldplatz zu erleichtern, erhielten wir von einem Waldkinderelternpaar einen Leiterwagen gesponsert.
Dann war es soweit: Der Waldkindergarten und die Waldspielgruppe WaldkinderBern starteten in den ersten Waldtag.
Und weiter geht’s...
Während im Wald nun gespielt, geschaukelt, gesägt und geforscht wird, schauen wir auf ein bewegtes erstes Vereinsjahr zurück.
Wir sind sehr glücklich und zuweilen auch ein bisschen erstaunt, dass es in dieser kurzen Zeit gelungen ist, den Waldkindergarten WaldkinderBern ins Leben zu rufen. Dabei haben viele Menschen mitgewirkt und uns direkt oder indirekt unterstützt. Wir sind sehr dankbar dafür.
Nach wie vor sind wir überzeugt davon, dass es Angebote wie diese von WaldkinderBern braucht. Solange es in unserer Gesellschaft keine Selbstverständlichkeit ist, müssen Orte geschaffen werden wo Kinder selbstbestimmt spielen und lernen dürfen, wo sie Beziehungen knüpfen können und angenommen werden wie sie sind. Orte wo sich Kinder bewegen und frei entfalten können. Diese Überzeugung gibt uns die Motivation uns für den Verein WaldkinderBern zu engagieren.
Im kommenden Jahr gilt es dem Verein und seinen Angeboten einen fruchtbaren Boden zu schaffen, so dass sie sich gut verwurzeln und wachsen können.
Wir danken euch für das Vertrauen und die Unterstützung.
Samara Minder für den Vorstand WaldkinderBern
Oktober 2015